97944 schwabhausen

Schulhaus


Schwabhausen erhielt 1732 sein erstes Schulhaus.

Die Grundsteinlegung zum neuen Rat- und Schulhaus erfolgte im August 1895. Schon eine Generation früher forderte das Bezirksamt Schwabhausen auf, ein eigenes Rathaus anzuschaffen. Nach einer Ortsbereisung 1869 beschloss der Boxberger Bezirksamtsvorstand Ostner, dass auf Dauer die Erwerbung eines gemeindeeigenen Rathauses nicht zu vermeiden sei und dass es die Pflicht der Gemeindeverwaltung sei, ein Gebäude zu erwerben oder zu errichten. (20.4..1869)

Schwabhausen meldete mehrmals es mangele an entsprechenden Gelegenheiten. Am 11.4.1870 fügte Bürgermeister Goerg Peter Hettinger hinzu, dass die Gemeinde wegen noch zu zahlenden Schulden nicht willens sei, ein Gebäude zu kaufen. Amtsmann Ostner duldete diesen Widerspruch nicht und befahl binnen 3 Wochen eine verbindliche Zusage abzugeben. Verneinenden Falles seien dafür Gründe vorzubringen. Die Gemeinde listete zahlreiche Gründe auf. Ostner legte die Angelegenheit dem Bezirksrat vor.
Dieser entschied am 9.6.1870, dass binnen Jahresfrist ein eigenes Rathaus anzuschaffen sei.

Mit einem Trick wurde diese Auflage umgangen. Die Gemeinde gab an, dass der Besitzer Jakob Quenzer auswandern wolle und dass dessen Gebäude dann in Betracht käme. Zugleich verwies man auf die Auflage ein neues Schulhaus anzuschaffen, sodass das alte Schulhaus zu einem Rathaus umgewandelt werden könne. Die Entscheidungen darüber würden noch getroffen und man wolle diese abwarten (14.4.1871)

Dieses Warten dauerte bis zur Grundsteinlegung 1895.

altes Schulhaus

Noch weiter zurück liegen Anzeigen über die "der Gesundheit abträgige Lage und Beschaffenheit" des altenSchulhauses. Den miserablen Zustand des Schulhauses beschreiben zahlreiche Akten. 1851 berichtete der Bezirksbauinspektor, das Gebäude erscheine einer Reparatur kaum mehr wert. Das ganze untere Stockgemäuer ist durchgängig schadhaft und von der Feuchtigkeit der Mist- und Dungplätze durchdrungen.
Die gehorsamste Anzeige des Lehrers Philipp Leutz vom 20.5.1858 spricht Bände: "Das Haus ist auf Morast gebaut, wahrscheinlich wegen der Pferdeschwemme in der Nachbarschaft. Auch die Flüssigkeit des Abtritts versickert neben und unmittelbar unter das Schulzimmer und aufsteigende Dünste verpesten die Luft. Dass dadurch Krankheiten aller Art entstehen müssen, sei wohl nicht an Abrede zu stellen. Als besonders gefährlicher Umstand sei anzugeben, dass das Mauerwerk total durchwässert sei, sodass ein Absenken des Hauses erfolge, was man an den Zimmertüren ersehen kann". Abschließend bittet er das Schulhaus gründlich zu untersuchen und nach Befund einen Neubau zu beantragen. Die Bitte um einen Neubau zog der Lehrer, wohl unter örtlichen Druck gesetzt, später wieder zurück. Durch Reparaturen, Verlegung des Abtritts u.a.m.
wurde das Gebäude weiterhin leidlich genutzt.
In den 70er Jahren (1870) räumten die Ortsvertreter ein, dass ein Neubau nötig sei. Unter Hinweis auf die Kosten der anlaufenden Flurbereinigung baten sie aber um einige Jahre Zeitaufschub.

 

neue Schule + Rathaus

Es sollte noch ein Vierteljahrhundert verstreichen, bis ein gemeinsamer Neubau Schule und Rathaus zusammenführte. Im Januar 1895 kaufte die Gemeinde den Platz, auf dem das Gasthaus "Zum Lamm" stand, für 6900 M.
Am 21. Juli wurde mit dem Bau begonnen. Architekt war Hrn. Karsch aus Königshofen. Die Baukosten betrugen 25.500 M. Einweihung war am 4.12.1896 unter Mitwirkung
des Gesangvereins. Jeder Schüler bekam einen Weck zu 10 Pfennig auf Kosten der Gemeinde.