Ende gut - alles gut?
Leserbrief FN 2. April 1987
B.L. aus Assamstadt
.... ist es Enteignung, wenn man für sein Land eine gleichwertige Ersatzfläche erhält? Sind anders arbeitende Menschen (keine Landwirte) weniger wert? Auch sie Herr Ehrly haben sechs Kinder die einen Arbeitsplatz brauchen, den sie auf ihrem Hof nicht finden.
Waren ihre Tränen des Glücks oder der Sorge um die Zukunft ihrer Kinder und Enkel? Was werden diese einmal zu der Sturheit ihres Großvaters sagen?
Ferner richten wir eine Bitte an H. Ollers und W. Ruckaber die leeren Versprechungen einzulösen. Wo sind ihre qualifizierten Arbeitsplätze? Selbst die Tochter der Vorsitzenden D. Fliner findet beim "Bundschuh" keine Arbeit. .....
Heute 2011 gibt es in Schwabhausen noch 3 hauptberufliche Landwirte, davon einer mit geregelter Nachfolge.
Außerdem noch 5 Nebenerwerbslandwirte im Rentenstand.
Die seinerseits gesetzten Ziele konnten nicht realisiert werden.
Die "Bundschuh-Genossenschaft" hat ihren Produktbereich eingestellt.
Die bereits angesiedelten Zulieferfirmen mit ca. 1000 Arbeitsplätzen haben sich zum größten Teil aus der Region zurückgezogen.
Die traumhafte Hügellandschaft ist erhalten geblieben, wenn auch ohne Auswirkungen auf den Tourismus.
Schweinezuchtanstalt
Die Stadt musste nach dem Scheitern der Bebauungsabsicht das von Daimler-Benz bereits erworben Gelände übernehmen. Diese wurde zur Industrieansiedlung freigegeben. Auf dem Seehof wurde mit Hilfe des Landes die LSZ-Schweinezuchtanstalt eingerichtet.
Auf dem Teststreckengelände wurde eine kleinere Teststrecke der Firma Bosch gebaut. Zu deren Einweihung gab es kostenlose Grünkerngerichte, denen auch die ehemaligen Teststreckengegner reichlich zusprachen.