97944 schwabhausen

robert & ursula MENOLD

Die Pestlade

folgende Beschreibung "Bad. Presse" 1928

Pestarzt


Im Jahre 1514 war es, als die Pest im Baulande wütete und ganze Dörfer entvölkerte. Das nahe Schillingstatt soll in den „Sterbensläufften“ bis auf sieben, Schwabhausen selbst bis auf drei Bürger ausgestorben sein.

Jedenfalls war das Sterben so groß und geschah in so kurzer Folge, dass der Schreiner nicht mehr genügend Särge herstellen konnte. Es wurde deshalb eine im Querschnitt fünfeckige Totenlade fefertigt, deren beide pultförmigen Deckel zu Aufklappen eingerichtet sind und die durch eiserne Bänder, wovon eines die Zahl 1511 trägt, das andere mit Sternchen verziert ist, geschlossen werden.

In dem in der Farbe der Hoffnung angestrichenen Sag wurde der Pesttote auf den Friedhof getragen um den Leichnam der Erde zu übergeben. Die geleerte Pestlade wurde danach zur weiteren Verwendung ins Dorf zurück gebracht.
Auf diese Art und Weise konnten sämtliche an der Pest Verstorbenen, mittels eines einzigen Sarges, beerdigt werden.