97944 schwabhausen

robert & ursula MENOLD

Rucke Sophie (Sophie Blesch)


Seit jeher hat Schwabhausen bäuerliche Strukturen. Auch wenn die Landwirtschaft heute nur noch in ein zwei Händen liegt, so ist trotz aller Modernisierung das Wetter der ausschlaggebende Faktur. Und wenn heute 2011 verstärkt über den Klimawandel nachgedacht wird, so kann doch festgestellt werden, dass es auch früher starke Klimaschwankungen gegeben hat. Gestern wie heute ist die Landwirtschaft ertragsmäßig vom Wetter abhängig.

Bereits 1766, 1842 und 1857 gab es hier eine so große Hitze und Dürre, dass alle Brunnen versiegten. Außer einer südwestlich gelegenen, reichlich sprudelnden Quelle, gab es zwei Gemeindebrunnen und 15 wasserarme Privatbrunnen. Von der Quelle floß jedoch soviel Wasser ab, dass ein Teil davon, in einem offenen Graben, zu einem nordöstlich gelegenen Brandweiher abgeleitet wurde, denn durch den Wassermangel war in Zeiten großer Hitze auch die Brandgefahr groß und Feuer im Ernstfall nicht zu bekämpfen.
Desweiteren fiel durch die Dürre der Ernteertrag fast aus. Die Hungerjahre 1817 und 1846 waren auch in Schwabhausen spürbar. Am 4.7.1887 wurden um 14 Uhr 29 Grad Reaumur = 43,5 Grad Celsius gemessen.

Ebenso weiß man von großer Kälte in den Jahren 1813, 1827, 1829, 1838 zu berichten, als der Rhein so fest zugefroren war, dass schwere Lastwagen darüber fahren konnten.
1871 und 1880 erfroren in Schwabhausen 500 Obstbäume.
1873 vernichteten Eis und Schnee die halbe Rapsernte. 1887 wurden weitere Schneemassen verzeichnet.

Wolkenbrüche sind selten im Schwabhäuser-Talkessel. Wenn sie aber auftreten, dann kräftig. Am 25.6.1865 haben Wassermassen in Flur und Straßen beträchtlichen Schaden angerichtet und am 25.6.1874 wurde alles Heu und die Pflastersteine weggeschwemmt.
Schwere Hagelschäden erwähnt man 1824 und 1865.


 
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