Durch die Schaffung eines betrieblichen Standortes der Firma Daimler-Benz sollte die Infrastruktur um die Stadt Boxberg gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Geplant war der Bau einer Automobilteststrecke. Der dafür erforderliche Grund und Boden wurde zum Großteil durch Grundstückstausch oder Kauf erworben.
Dies spaltete die Bürgerschaft des Ortes, zwischen denen die verkauften und deren Kinder einen garantierten Arbeitsplatz erhielten - und denen, die nichts zu verkaufen hatten, denen die nicht wollten oder denen der qm-Preis zu gering war.
Anknüpfend an die Widerstandstradition der Bundschuh-Bauern von 1525 nannte sich eine 1979 gegründete Bürgerinitiative gegen eine Teststrecke des Daimler-Benz-Konzerns in Boxberg (Baden) ebenfalls Bundschuh. Es war ein auf die Region begrenzter Zusammenschluss kleiner, bäuerlicher Betriebe zur Wahrung persönlicher und berufsbedingter Interessen.
Es war jedoch auch die Zeit des unruhigen Geistes; die des kalten Krieges zwischen Ost und West, der Agitation durch östliche Dienste und die der iProtestbewegungen.
Moralisch aufgerüstet wurde das ganze, dem Zeitgeist entsprechend, als Kampf zur Erhaltung der Natur und Förderung von ökologischer Landwirtschaft.
Dass dabei Berufsdemonstranten, Verteiler von kommunistischen Flugblättern mitmischten wurde ebenso als nützlich in Kauf genommen wie die Störung des Ortsfriedens und der zwischenmenschlichen Beziehungen.
Der Kampf gegen die beabsichtigte Enteignung zum Nutzen eines Privatkonzern ging bis vor das Bundesverfassungsgericht, dauerte 9 Jahre, war für den klagenden Bundschuh erfolgreich.